Väter trotzen diesmal Wind und Wetter
Es sollte eine gemütliche Fahrradtour werden. Pünktlich um 10 Uhr trafen wir uns bei Sterni und jeder guckte zum Himmel. Die dicken Regenwolken wollten nicht enden. Aber ein Indianer kennt keinen Schmerz und so fuhren wir los. Zugegeben, die erste Etappe war etwas kurz. Wir besuchten unseren Kumpel Rainer M. auf seiner Baustelle – wir haben so den Verdacht, dass wir das die nächsten Jahre auch machen könnten (!!). Wie es sich für Gäste gehört, haben wir beim Eintreten in den Rohbau uns ordentlich die Füße abgetreten. Naja, beim Hinausgehen würde das aber schön blöd aussehen. Wir wurden mit einem kleinen Frühstück, bestehend aus Käse, Wurst und Wein herzlich Willkommen geheißen und eine kleine Besichtigungstour durch den Bau gab es auch.
Frisch gestärkt ging es dann über Otterstadt in Richtung Speyer. Wie es sich für eine Radtour gehört, hatten wir ordentlich Gegenwind. Wir mussten ganz schön strampeln, um überhaupt vorwärts zu kommen. Durch das Neubaugebiet von Otterstadt und durch das Binsfeld ging es dann weiter.
Schon bald erreichten wir Speyer und konnten im Garten einer Tanzschule unser gemeinsames Frühstück zu uns nehmen. Es gab Hausmacher Wurst in allen Varianten und schon traditionell frischen Rettich. Als dann einige nicht ganz ortskundige fragten, wo wir uns eigentlich befänden, gab von uns jeder einen Tipp ab, wo denn Waldsee liegt. Fast gab es so viele Meinungen wie Anwesende. Das Spektrum reichte von “ganz links” bis “ganz rechts”. Ein Kompass, dessen Genauigkeit fast genauso unklar war wie die Abstimmung, sorgte für “Klarheit”. Unsere Schätzungen waren genauso krumm wie einige der Rettiche. Als wir dann so richtig eingesessen waren, mussten wir auch schon weiter. Quer durch Speyer, entlang des Woogbaches, gelangten wir dann zu unserem nächsten Etappenziel. Wir hielten kurze Einkehr beim Geflügelzuchtverein Dudenhofen. Da wir natürlich alle “starke Männer” sind, setzten wir uns auf die Terrasse. Einer kam dann tatsächlich auf die Idee, sich einen Glühwein zu bestellen. Und prompt hatte er einen in der Hand. Was mich am meisten überrascht hat war nicht die Tatsache, das jemand Ende Mai einen Glühwein bestellt, sondern dass der Wirt auch noch einen parat hatte.
Nach dem Aufbruch kamen wir zum ersten Mal in einen Regenschauer. Allerdings konnten wir uns unter einer Brücke für die paar Minuten in Sicherheit bringen. Der weitere Weg führte uns durch den Wald nach Iggelheim und dort ins Naturfreundehaus. Hier machten wir dann einen etwas längeren Halt, was einige zu einer Zwischenmahlzeit nutzten. Nachdem die bereits lädierten Knochen sich wieder erholt hatten, ging die Fahrt weiter. Durch den Iggelheimer Wald steuerten wir unser letztes Etappenziel an – Schifferstadt. Aber der Reihe nach. Mitten im Wald wurde unsere Truppe durch einen Zwischenfall – hervorgerufen durch unseren Vize-Stabführer S.W. (Name gekürzt). Durch widrige Umstände oder auch durch hochgewirbelte Ästchen vom Vorausfahrenden, bohrte sich ein solches Ästchen in die Speichen des Vorderrades. Ein Schlag, ein Schrei und alles stand still. Die “Sollbruchstelle” am Schutzblech des Vorderrades tat seine Dienste – dess Blesch war kabbutt !! Ob das im Sinne des Erfinders war bleibt wohl ein Rätsel, verhinderte allerdings einen größeren Unfall. Wie es bei “echten Männern” so üblich ist, wurden sofort sämtlich Taschenmesser gezückt, um die Überbleibsel des Schutzbleches zu entfernen. Nach einem allgemeinen Bedauern (oder mußten hier auch einige Lachen!!??) wurde die Fahrt wieder fortgesetzt.
Schließlich erreichten wir gut gelaunt die letzte Station der Fahrradtour. Wir kehrten in Schifferstadt in der Waldfesthalle ein. Der ortsansässige Musikverein hatte hier ein Fest. Nach einer Stärkung in flüssiger und fester Form machten wir uns dann wieder auf nach Waldsee. Ein Teil ging dann noch in unserer Vereinsheim um etwas zu Essen.
Ein schöner Tag, danke an die Organisatoren !!